Master in Fine Arts - MAPS + S

Master of Arts in Public Spheres + Sound

Dokumente

Verliehener Titel: Master of Arts HES-SO in Bildender Kunst mit Major in Arts in Public Spheres + Sound



MAPS+S (Master of Arts in Public Spheres + Sound) richtet sich an Kunstschaffende, die die Beziehungen zwischen Kunst und den ökologischen, politischen und medialen Dimensionen der öffentlichen Sphäre erforschen wollen.
Das zweijährige Studium ist der HES-SO angegliedert und entfaltet sich an verschiedenen Orten, mit Siders als Ausgangspunkt. Zentral sind Verschiebungen und Formen des Unterwegsseins, verstanden als experimentelle Praxis, die Sound und Listening-Praktiken einbezieht und sich mit Oekonomien der Aufmerksamkeit auseinandersetzt.

Stations

MAPS+S umfasst acht Stationen pro Studienjahr. Diese jeweils sieben bis zehn Tage dauernden Formate nehmen die Arbeiten der Studierenden als Ausgangspunkt und eröffnen Räume für künstlerische Reflexion und kollektiven Austausch. Diese Knotenpunkte verweben unterschiedliche Modi des (Un)Learning – von Forschung, Seminaren und Workshops bis zu Screenings, Performances und Ausstellungen; von Interventionen im öffentlichen Raum und Erkundungen von Territorien bis zu Gruppendiskussionen und individueller Begleitung.
Die Stationen fördern eine intensive, kollektive und situierte Studienpraxis. Während dieser Stationen setzen sich die Studierenden mit der «Öffentlichkeit» auseinander – durch Interventionen, Recherchen, Listening-Praktiken, die Auseinandersetzung mit kritischen Ansätzen zu ökologischen und sozialen Fragen sowie durch das Erkunden von Schreiben und Publizieren als künstlerische Formen.
Zwischen den Stationen entwickeln die Kunstschaffenden ihre Forschung selbständig oder in selbstorganisierten, teils finanziell unterstützten Studiengruppen, begleitet von der Faculty.

Ort und Ent-Ortung

Sierre im Kanton Wallis bildet den Ausgangspunkt des MAPS+S-Programms. Die Umgebung und die alpine Landschaft zeugen von einer (post-)industriellen Entwicklung und machen Sierre zu einem internationalen Laboratorium für die Erforschung der Auswirkungen von Klima- und Umweltveränderungen. Dieses spezifische Umfeld rahmt die Aktivitäten des Programms und bietet Ateliers sowie Werkstätten für Holz, Keramik, Klang, Siebdruck und Buchbinderei. Ein neuer Campus befindet sich im Bau und wird im Sommer 2027 eröffnet.
Die Studierenden entwickeln ihre Arbeit in Kooperation mit Kunstinstitutionen und -räumen National und International, gestützt auf die Beziehungen des Programms. Studienreisen nach Marseille, Athen, Venedig, Palermo, Mailand oder Turin eröffnen zusätzliche Perspektiven. Weitere Stationen schaffen Formate, die Studierende verschiedener Masterprogramme in Kunst an der EDHEA, an der École cantonale d’art de Lausanne (ECAL) und an der Hochschule für Kunst und Design Genf (HEAD) für künstlerischen Austausch zusammenführen.

Ausstellungen

Ausstellungen eröffnen einen Dialog zwischen künstlerischer Praxis, aktuellen Diskursen und Öffentlichkeiten. Dies ist ein zentrales Anliegen des Master-Programms, das in der Öffentlichkeit situiert ist. Jährlich wird eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit einer Institution organisiert, wie dem Manoir de la Ville de Martigny oder La Grenette de la Ferme-Asile in Sion. Für die Produktion der künstlerischen Arbeiten, die in den Jury- und Diplomausstellungen präsentiert werden, stehen finanzielle Mittel zur Verfügung.

Forschende Praxis

Ein weiterer grundlegender Aspekt des Programms besteht darin, wiederkehrende Fragestellungen und Diskontinuitäten aus der eigenen Recherche zu identifizieren und sie als Ausgangspunkt für eine forschende Praxis zu nehmen, zu verfeinern, zu kontextualisieren und in ihrer Relevanz wie auch in ihrer gesellschaftlichen Durchlässigkeit zu verstehen. In diesem Zusammenhang vertiefen die Austauschformate mit dem IRAV – dem Forschungsinstitut der EDHEA – die Verbindungen zwischen forschender Praxis, multidisziplinären Methoden, Lehre und experimentellen Praktiken. Diese Austauschprozesse bilden eine tragfähige Grundlage für Künstlerinnen und Künstler, die ihre Arbeit reflektierend und kritisch weiterverfolgen.

Mehrsprachigkeit

Sierre ist ein sprachlicher Knotenpunkt, gelegen an der Schnittstelle verschiedener Kulturen und mit Verbindungen nach Italien. Dies schafft die Möglichkeit, unterschiedliche kulturelle und diskursive Praktiken zu erkunden.
Das MAPS+S-Programm ist von Mehrsprachigkeit geprägt, mit einem Schwerpunkt auf Französisch, Englisch und Deutsch. Diskussionen finden meist auf Französisch oder Englisch statt. Die Masterarbeit kann in Französisch, Englisch, Deutsch oder Italienisch verfasst werden, abhängig von den im Programm vertretenen Sprachen der Lehrenden und Studierenden.
Das Navigieren zwischen Sprachen ist zu einer etablierter Praxis und einem wesentlichen Bestandteil des Programms geworden – sowohl als pädagogisches Mittel wie auch als Ausdruck seiner Pluralität.

Aspekte des « Son »

Klang und Hörpraktiken bilden eine zentrale Dimension von Lehre und Forschung an der EDHEA. Dieser Schwerpunkt zeigt sich im Bachelor en Son, der sich der künstlerischen Produktion, der experimentellen Forschung und der kritischen Reflexion des « son » widmet.
In diesem Rahmen haben die Studierenden von MAPS+S Zugang zu einem im Bereich der Klang Praktiken aktiven Team sowie zu einer spezifischen technischen Infrastruktur. Diese Synergien stärken den Austausch zwischen zeitgenössischen Klanpraktiken und forschender Praxis und ermöglichen die Realisierung interdisziplinärer Projekte durch Begegnungen, Workshops und Kollaborationen.

Residencies und Preise

Am Ende des Programms vergibt eine Jury aus Partnerinstitutionen mehrere Preise und Residencies an Studierende, deren Masterarbeiten sich durch besondere Eigenschaften und Engagement auszeichnen. Diese Unterstützung trägt zur Weiterführung der im Studium entwickelten künstlerischen Projekte bei und eröffnet neue Kontexte der Sichtbarkeiten.

Absolventinnen und Absolventen

Absolventinnen und Absolventen von MAPS+S haben an zahlreichen Ausstellungen und Biennalen teilgenommen, selbstorganisierte Verlage gegründet und neue Publikationsformen erprobt, in denen sich Kunst, Design und Forschung verflechten. Darüber hinaus haben sie eigenständige künstlerische Projekte initiiert oder kollektive, interdisziplinäre Formate entwickelt und damit Praktiken geprägt, die auf aktuelle gesellschaftliche, ökologische, politische und territoriale Fragestellungen reagieren.

Gäste und Partnerinstitutionen

Das Programm ist offen angelegt und entwickelt sich im Verlauf des akademischen Jahres weiter, indem es Gäste aus unterschiedlichen künstlerischen Feldern einlädt.
Zu den jüngsten Gästen – Künstlerinnen und Künstler, Forschende, Kuratorinnen und Kuratoren sowie Autorinnen und Autoren – zählen Mohamed Abdelkarim, Noor Abuarafeh, Lara Almarcegui, Benoît Antille, Astarti Athanasiadou & Stéphane Verlet-Bottéro (The School of Mutants), Andrea Bellini, Déborah Bron, Caterina Gianciracusa, Javier González Pesce, Toni Hildebrandt, Anne Jean-Richard Largey, Pauline Julier, Dominique Koch, Elke Krasny, Nicole L’Huillier, Anne Le Troter, Daphné Le Sergent, Isabel Lewis, Ioana Lupascu, Silvia Maglioni & Graeme Thomson, Laura von Niederhäusern, Eric Philippoz, Sébastien Robert, Steven Schoch, Emil Sennewald, Asli Serbest & Mona Mahall, Camille Sevez, Aria Spinelli, Evelyn Steiner, Adam Sutherland, Julia Tamaracz, Riikka Tauriainen, Steve Van de Bosch et Natsuko Uchino.

Zu den jüngsten Partnerinstitutionen gehören die Biennale Son (Wallis), Le Manoir de la Ville de Martigny, La Ferme-Asile und die Walliser Kantonsmuseen in Sion, Quartier Général (La Chaux-de-Fonds), CAN – Centre d’art Neuchâtel, Volumes (Zürich), das Istituto Svizzero (Rom), die Kunstakademie Vilnius, die Nida Art Colony (Litauen) sowie die Fondazione Pistoletto (Biella, Italien).


Modulen


Leiterin des Studiengangs Bildende Kunst

Vittorio Parisi

HEAD of the MAPS + S (Master of Arts in Public Spheres + Sound)

Petra Koehle und Nicolas Vermot-Petit-Outhenin

Gäste 2025/26

Andrea Bellini, Giulia Essyad, Caterina Giansiracusa, Zahra Malkani, Sébastien Robert, Julia Taramarcaz

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Aufnahme

Die Zulassung erfolgt über ein Auswahlverfahren.

Bedingungen
BewerberInnen für den Master HES-SO in Bildender Kunst müssen über ein Diplom einer Hochschule für Kunst, ein Hochschuldiplom oder über einen gleichwertigen Abschluss oder einschlägige Erfahrung verfügen.

Einschreibegebühren
Die Einschreibegebühren belaufen sich auf CHF 150.- und müssen bezahlt werden, damit die Anmeldung berücksichtigt wird.

Bewerbungsdossier
Das Bewerbungsdossier muss Folgendes umfassen:

  • Motivationsschreiben, das die künstlerische Erfahrung und die bisherige Ausbildung detailliert und das angestrebte Lernziel sowie das künstlerische und theoretische Interesse am öffentlichen Raum zum Ausdruck bringt (max. 2 Seiten)
  • vollständiger Lebenslauf
  • Projektvorschlag, in dem die Forschungsfrage, die der/die Bewerber/in während des Studiums zu entwickeln beabsichtigt, sowie Referenzen in diesem Bereich ausgeführt werden (max. 3 Seiten)
  • Portfolio mit aktuellen Arbeiten und Projekten
  • Empfehlungsschreiben
  • Scans von Diplomen und Zertifikaten
  • Scan des Passes oder der Identitätskarte.

Einschreibung
BewerberInnen können sich bis zum 23. März 2026 online einschreiben. Nur vollständig ausgefüllte und validierte Online-Formulare werden berücksichtigt.

Auswahlgespräch
Die Zulassungskommission wählt die BewerberInnen auf der Grundlage ihres Dossiers und ihres Forschungsprojekts für ein persönliches Gespräch aus. Diese Gespräche finden am 5. und 6. Mai 2026 statt. Die ausgewählten BewerberInnen werden per E-Mail über Datum und Zeit des Vorstellungsgesprächs benachrichtigt. BewerberInnen, die nicht in der Schweiz wohnhaft sind, können per Videokonferenz interviewt werden.
Die Auswahl erfolgt anhand des Dossiers, des Interviews und des Forschungsprojekts. Die Ergebnisse werden individuell per E-Mail mitgeteilt.

Studiengebühren
CHF 700.- pro Semester (CHF 1400.- pro Studienjahr) für Studierende mit Schweizer Staatsangehörigkeit oder steuerlich in der Schweiz ansässig. CHF 1050.- pro Semester (CHF 2100.- pro Studienjahr) für ausländische Studierende.
Beitrag zu den Studiengebühren und anderen Leistungen: CHF 350.- pro Semester (CHF 700.- pro Studienjahr)

Informationen
Petra Koehle und Nicolas Vermot-Petit-Outhenin, Head of the MAPS + S, stehen Ihnen für weitere Auskünfte zur Verfügung.

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